Forschungsnetzwerk Demografie und Fachkräftesicherung

Das Forschungsnetzwerk Demografie und Fachkräftesicherung in den neuen Bundesländern wurde im November 2016 gegründet und setzt sich aus sechs Professuren aus der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg, der Universität Rostock sowie der Technischen Universität Dresden zusammen. Die beteiligten Professuren sind:

 

Hintergrund

Die demografische Entwicklung in den neuen Bundesländern führt zu gravierenden Verwerfungen in den klein- und mittelbetrieblich dominierten Wirtschaftssektoren. Im gesamten Osten der Bundesrepublik ist innerhalb der vergangenen Jahre ein enormer Rückgang der Schulabgänger:innen zu verzeichnen gewesen. Dies führt u. a. dazu, dass die Ausbildungsplatznachfrage sinkt. Den Jugendlichen in den neuen Bundesländern stehen damit erfreulicherweise wieder mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung. Dies hat allerdings zur Folge, dass viele Betriebe Besetzungsschwierigkeiten haben und ihre Ausbildungsstellen nicht besetzen können. Gleichzeitig gelten aber weiterhin ca. 10.000 Jugendliche im Osten als ausbildungssuchend – sodass die demografischen Entwicklungen nicht zu ausgeglichenen Marktverhältnissen führen. Zudem wird aktuell in den neuen Bundesländern die dramatische Entwicklung am Ausbildungsmarkt dadurch verschärft, dass in vielen Ausbildungsberufen die Vertragslösungszahlen explodieren. Und auch in der Beschäftigungsphase bleibt die Frage der Fachkräftesicherung bestehen, wenn bspw. vertikale und horizontale berufliche Veränderungen in den Gesundheits- und Pflegeberufen mit einer hohen Fluktuation nach der Ausbildung ein erhebliches Problem darstellen.

Die Professuren des Forschungsnetzwerks Demografie und Fachkräftesicherung in den neuen Bundesländern haben auf diese Situation bereits reagiert und vielfältige Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten vorzuweisen, die sich mit der Thematik in einem weiteren Sinne befassen. Im Fokus der Vorhaben stehen aus einer berufs- und wirtschaftspädagogischen Perspektive berufliche Arbeits- und Bildungsprozesse sowie Übergänge und Statuspassagen in verschiedenen beruflichen Domänen. Die Prozesse der Berufsorientierung, Berufsausbildung, der Fort- und Weiterbildung, des Aufbaus beruflicher Identität(en), des Berufswechsels etc. sind biografisch zu konzeptualisieren und in Forschungs- und Entwicklungsprojekten dementsprechend längsschnittlich zu denken.

Letzte Änderung: 20.12.2020 - Ansprechpartner: